Fotzelschnitten-Waffeln
Fotzelschnitte-Waffeln und die „normalen“ Fotzelschnitten haben zugegebenermassen einen eher speziellen Namen. Doch das Gericht – das es in ähnlicher Form, einfach unter anderem Namen, in vielen Ländern gibt – ist seit Generationen ein Klassiker.
Fotzelschnitten – Ein Klassiker der Resteverwertung
Manchmal sind die einfachsten Gerichte die besten – und Fotzelschnitten sind das perfekte Beispiel dafür. Bei uns wird dieses Gericht seit Generationen gekocht. Es ist überaus einfach und eine tolle Art der Resteverwertung.

Ursprung und Bedeutung
Der Name „Fotzelschnitten“ klingt vielleicht ein wenig komisch, doch dahinter steckt eine lange Tradition. Das Wort „Fotzel“ bedeutet in der schweizerdeutschen Mundart „Fetzen“ oder „Stück“ – in diesem Fall bezieht es sich auf die geschnittenen Brotscheiben. Doch nicht nur darauf: In der Schule oder auf dem Pausenhof mussten wir früher oft „fötzele“ – also Papierschnipsel und Abfall aufsammeln.
Fotzelschnitten waren schon immer eine Möglichkeit, hart gewordenes Brot sinnvoll zu verwerten, anstatt es wegzuwerfen – ein Prinzip, das heute aktueller ist denn je, gerade angesichts der stetig steigenden Lebensmittelpreise. Bereits früher, als Lebensmittelverschwendung kaum denkbar war, fanden Menschen kreative Wege, altes Brot geniessbar zu machen. Durch das Einweichen in eine Mischung aus Milch und Ei erhält das trockene Brot eine neue, weiche Konsistenz, bevor es in der Pfanne goldbraun gebraten wird. Serviert werden Fotzelschnitten bei uns meist mit Zimt und Zucker und/oder Apfelmus.
Verwandte der Fotzelschnitte
Dieses Prinzip gibt es natürlich nicht nur bei uns in der Schweiz, ähnliche Gerichte gibt es überall:
- Arme Ritter (Deutschland) – Ebenfalls aus altem Brot gemacht, meist süss mit Zucker und Zimt serviert.
- French Toast (USA) – Weltweit bekannt, oft mit Ahornsirup oder Früchten genossen.
- Pain Perdu (Frankreich) – Wörtlich „verlorenes Brot“, eine französische Variante.
- Torrijas (Spanien) – Besonders zu Ostern beliebt, meist mit Honig oder Zucker.
- Wentelteefjes (Niederlande) – Eine fast identische Zubereitung, oft mit Zimt und Zucker verfeinert.
Diese Variationen zeigen, dass die Idee, altes Brot in etwas Wunderbares zu verwandeln, überall auf der Welt geschätzt wird. Die Basis ist einfach, aber die Möglichkeiten sind vielfältig.

Fotzelschnitten oder Fotzelschnitten-Waffeln
Fast immer, wenn bei uns Zopf oder Brioche vom Wochenende übrig bleibt, verwandle ich ihn in Fotzelschnitten oder French Toast. Fotzelschnitten lassen sich zwar auch salzig zubereiten, zum Beispiel mit Schinken und Käse, aber ich persönlich bevorzuge die süsse Variante.
Ob süss oder salzig – die Zubereitung geht ganz schnell. Dafür verwende ich pro 2–3 Brotscheiben ein Ei, das ich mit einem Gutsch Milch sowie je einer Prise Salz und Zucker vermische. Die Brotscheiben lasse ich kurz darin einweichen. Anschliessend brate ich sie in der Pfanne – oder, wie hier gezeigt, im Waffeleisen. Das geht schneller und einfacher.
Rezept für Fotzelschnitten-Waffeln

Fotzelschnitten-Waffeln
Zutaten
- 2 Scheiben Zopf oder Brioche eher gross
- 1 Ei
- 50 ml Milch
- 1 Prise Salz
- 2 Prisen Zucker
Anleitung
- Ein Waffeleisen vorheizen.
- Ei, Milch, Salz und Zucker verrühren. Die Zopfscheiben darin einweichen.
- Die Fotzelschnitten im Waffeleisen ausbacken, bis sie golden und knusprig sind.
- Mit Zimt-Zucker und/oder Apfelmus servieren.
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